Rechtzeitig zur Weinlese wurde unser Architekturbüro junger_beer mit der Erstellung eines Konzeptes zur Neuorganisation und Neugestaltung des burgenländischen Weinguts Strehn beauftragt.
Anlässlich des familiären Generationenwechsels und der teilweisen Neuausrichtung des Weinsortiments, kam es auch zu einem Neuauftritt des Weinguts durch die Neuinterpretation der gesamten Produktpalette und der damit einhergehenden Neugestaltung der Firmen-CI. Die Bauherrnschaft trat nun mit dem Wunsch an uns, auch das Erscheinungsbild des Weinguts an diese neuen Gegebenheiten anzupassen. Eine Neustrukturierung des Bestandes soll die Arbeitsabläufe sowie die Raum- und Wegführungen optimieren. Mit ihrem Rosé, für den sie etliche Preise erhielten, hat das Weingut Strehn den österreichischen Rosé in eine neue Liga geführt.
Unser Entwurfskonzept beruht auf zwei wesentlichen Eingriffen in das Bestandsgebäude:
Zum einen wird die alte Weinhalle durch einen vorgehängten Fassadenfilter optisch beruhigt und in eine klar ablesbare Hülle transformiert. Zum anderen öffnet sich die Erdgeschoßzone großflächig durch den Einsatz raumhoher Glasschiebeportale. Die sich im Erdgeschoß befindlichen Bereiche wie Empfang, Verkostung, Verkauf und Bürobereich werden dadurch zu einem lichtdurchfluteten Bereich, welcher sich zur Terrasse und zum Weingarten hin öffnet und eine Verbindung zwischen Innen und Außen schafft.
Die dunkle Nurglasfassade wird von der in Weiß gehaltenen, im klaren Raster konzipierten Laubenkonstruktion umrahmt. Durch die Weiterführung der Sockelzone mit Hilfe der Laubenkonstruktion wird die Verbindung zwischen Weingarten und Verkostungsraum für die Besucher*innen klar ablesbar.
Die Materialität des Verkostungsraums wurde auf drei Grundelemente reduziert:
Der vorgehängte Screen im Obergeschoß interpretiert mit seiner leicht rosé schimmernden Oberfläche und mit der runden Perforierung in unterschiedlicher Intensität den sprudelnd, prickelnden Rosé. Hinter dieser Fassade verbirgt sich ein Wohngeschoß mit zwei Wohneinheiten, welche im Zuge der Neugestaltung ebenso zeitgemäß umgebaut werden. Die vorgehängte Fassade wird durch raumhohe Schiebeelemente gegliedert, die elektrisch motorgesteuert geöffnet werden können.
planung & schaubilder: junger_beer architektur / wien