Fotos: Hertha Hurnaus
Familie E. hat sich im Zentrum von Wiener Neustadt ihren Haustraum erfüllt.
Musik hat im Familienleben einen großen Stellenwert und deshalb sollte das Musikzimmer das Herzstück des neuen Hauses sein. Im Entwurf bildet es daher das architektonische Zentrum des neu errichteten Einfamilienhauses, um das sich die weiteren Wohnbereiche spiralförmig gruppieren.
Massive Ziegelwände mit abgerundeten Ecken verleihen dem Musikzimmer, in dessen Mitte ein Flügel steht, eine weiche, harmonische Stimmung. Die runden Ecken wirken wie ein dreidimensionales Band, das dem Raum atmosphärische Weite verschafft – die Wandflächen fließen sanft ineinander über.
Ein eleganter Eichenparkett und professionelle Akustikpaneele an Wand und Decke sorgen für den perfekten Klang.
Eine große, gebogene Doppelflügeltüre öffnet sich hin zum Wohn- und Essbereich und verbindet bei Bedarf beide Zonen zu einer großen Wohnlandschaft. Des weiteren sind das Entree, die Garderobe und die Zimmer der Kinder um das Musikzimmer im Erdgeschoss arrangiert.
Im Laufe des Entwurfsprozess wurden wir durch die Gespräche mit Familie E. darauf aufmerksam, wie wichtig ihnen die Verbindung nach Außen, zur Natur und dem eigenen Garten ist. Durch den Einsatz von raumhohen Glasportalen ist der Zugang zum Garten von jedem Zimmer im Erdgeschoss möglich.
Vom Erdgeschoss führt eine offene Holztreppe in den lichtdurchfluteten ersten Stock. Kontrastreiche Tapeten, die den weichen Wandwölbungen luftige Farbakzente verleihen bringen Ruhe und Klarheit in diesen räumlichen Knotenpunkt des oft turbulenten Familienlebens.
Im Obergeschoß angekommen, befinden sich zwei weitere Schlafzimmer, ein Ankleide- und ein Badezimmer.
Jedes Zimmer verfügt über eine vorgelagerte Terrasse, welche durch das weit auskragende Dach sowohl vor Hitze als auch Regen schützt.
Die zwischen und vor den Terrassen situierten Gründachflächen schaffen die gewünschte Privatsphäre und erzeugen einen fließenden Übergang hin zum Garten.
Das Erdgeschoß wurde in Ziegel-Massivbauweise mit zusätzlich 20 cm Dämmstärke ausgeführt. Die vorgehängte Sichtziegelfassade gewährleistet einen optimalen Schutz für die Aussenwanddämmung, schützt vor Überhitzung und reguliert durch die hohe Masse des Baumaterials optimal Temperaturschwankungen.
Die Wände des Obergeschosses sowie das Dach wurden mit Kreuzlagenmassivholz errichtet. Auch hier kommt eine 20 cm dicke Wärmedämmung und eine hinterlüftete Fassade zum Einsatz. Die Fassade des Obergeschosses ist auf Grund des weit auskragenden Daches vor Nässe geschützt. Somit stellt die stehende lasierte Holzstülpschalung eine optimale Wahl des Fassadenmaterials im Obergeschoss dar.
Als Heizsystem wurde eine Sole-Wärmepumpe mit Tiefenbohrung zum Einsatz gebracht, welche zum Teil mit dem Strom der am Dach vorgesehenen Photovoltaikanlage versorgt wird.
Die Wohnnutzfläche beträgt 210 m2 und zusätzlich wurde ein Kellergeschoss mit 50 m2 Nutzfläche errichtet.